Auch bei Hannover United ist für die Iguanas nichts zu holen. Ein Grund: Erneut verschlafen die Münchner das Anfangsviertel komplett – und auch in den Schlussminuten fehlt die Konzentration. So fällt die Niederlage deutlicher aus als nötig.
Besser als gegen Wiesbaden – das war die Marschroute der Münchner vor der Auswärtsfahrt nach Hannover. Schließlich galt es, die 30:82-Pleite vom vergangenen Spieltag schnell von der Leguan-Haut zu wischen. Allerdings bekamen die Gäste den Ball gleich im allerersten Angriff nicht binnen acht Sekunden in die gegnerische Hälfte. Und so begann diese Partie wie schon die sechs Tage zuvor gegen die Rhinos: mit einem Turnover. Für den weiteren Saisonverlauf sollte das keine Tradition werden – genauso wenig wie allgemein verschlafene Auftaktviertel. Ein solches erlebten die Iguanas nämlich auch im „Fuchsbau“ von Hannover United.
Nach drei Minuten führten die Gastgeber bereits mit 8:0, eher Sebastian Holzheu die ersten RBB-Punkte sammelte. Es sollte allerdings nur ein weiterer Korberfolge im ersten Spielabschnitt dazukommen. Auch weil die Hannoveraner zu einer effektiven Defensiv-Taktik griffen und immer wieder einen Fünf-Mann-Riegel knapp hinter der Mittelinie aufbauten. Die Iguanas taten sich gegen die Halbfeldpresse schwer und waren immer wieder zu schwierigen Würfen kurz vor Ende der Wurfuhr gezwungen. United hielt häufig einen RBB-Spieler zurück und konnte die eigene Offensive folglich in Überzahl aufziehen. Darüber hinaus versenkte Jan Sadler zwei Dreier. Der United-Kapitän hatte mit insgesamt acht Punkten maßgeblichen Anteil an der 22:4-Führung nach zehn Minuten.
United-Duo reißt Spiel an sich
Nach der Viertelpause gingen die Münchner im eigenen Angriff etwas erfolgreicher zu Werke. Annika Sonnleitner, Sepp Wernberger und Kapitän Gabriel Robl sammelten jeweils ihre ersten Punkte. Defensiv fehlte allerdings weiter der Zugriff. Die United-Center Thomas McHugh und Alexander Budde rissen das Spiel an sich – mit Treffern aus der Mitteldistanz, oder mit einfachen Körben nach gepflückten Offensiv-Rebounds. Das Duo war für 17 der 18 United-Punkte im zweiten Viertel verantwortlich und sorgte für eine komfortable Halbzeitführung für die Gastgeber (40:15).
Rein an Spielständen bemessen, ähnelte die Partie in Hannover der Watschn von Wiesbaden. Allerdings zeigten sich die Iguanas in puncto Energie und Einsatz deutlich verbessert.
Haider trägt mit viel Einsatz zur besten Iguana-Phase bei
Und so war es auch der pure Wille, der im dritten Viertel für die beste RBB-Phase des Spiels sorgte. Dabei tat sich besonders Lukas Haider hervor. Der Center setzte sich mehrfach mit viel Körpereinsatz durch, preschte mit Wucht in die Zone und belohnte sich mit Korberfolgen. Auch dank seiner sechs Punkte konnten die Leguane diesen Spielabschnitt knapp für sich entscheiden (14:13). Ein weiterer Beleg für den couragierten Auftritt: Insgesamt provozierte Haider ganze acht gegnerische Fouls.
Für ein Comeback in den letzten zehn Minuten war der Rückstand von 24 Punkten bereits etwas groß. Aber man kann sich ja kleine Ziele setzen: weiter bissig sein, noch ein Viertel gewinnen, Selbstbewusstsein tanken. Zunächst blieben die Iguanas wach und hielten den Abstand konstant. Doch gerade, als es so aussah, als könnte man die Heim-Party der Füchse ein wenig herunterkochen, zog Hannover noch einmal richtig an und beendete das Spiel mit einem 19:7-Lauf – begünstigt auch von einigen Leichtsinnsfehlern der Münchner. So fiel die Niederlage mit 38:74 am Ende höher aus, als es nötig gewesen wäre. Bester Werfer auf Seiten der Iguanas war Sepp Wernberger (9 Punkte), der kurz vor Ende noch einen Dreier versenkte. Mit einer starken Wurfquote von über 70 Prozent und 25 Punkten wurde United-Center Thomas McHugh Topscorer der Partie.
Während die Füchse in der Tabelle auf Rang vier klettern, rutschen die Münchner auf den vorletzten Platz. Am kommenden Wochenende macht die Bundesliga Pause – stattdessen stehen Pokalspiele auf dem Programm. Für die Iguanas wird es ein besonderes Aufeinandertreffen: Schließlich geht es im Achtelfinale gegen die Teamkollegen aus der zweiten Mannschaft.
Pokal-Achtelfinale: Iguanas II vs. Iguanas
Sonntag, 07. Dezember, 19 Uhr
Säbener Str. 49, 81547 München