Kampfgeist und Freundschaft: Iguanas 2 feiern starken Nachwuchs trotz knapper Niederlage

Am vergangenen Samstag traten die RBB Iguanas München II, angeführt von Veteran Uli Schmölz, in Nürnberg zu einem Doppelspieltag der Regionalliga an. Die Münchener mussten sich den Nürnberger Falcons geschlagen geben, konnten jedoch das Spiel gegen die Ingolstadt Wheelers für sich entscheiden. Aus Sicht der Münchner war es ein denkwürdiger Tag – sowohl aus sportlicher als auch aus emotionaler Sicht. Es gab spannende Momente, alte Freundschaften, die auf dem Spielfeld wieder auflebten, und Schiedsrichterentscheidungen, bei denen man sich nach dem Abpfiff wahrscheinlich einige Gedanken gemacht hat. Besonders stolz sind die Münchener jedoch auf ihren Nachwuchs, der eine herausragende Leistung zeigte!

Ingolstadt Wheelers – RBB Iguanas München II

Die erste Partie des Tages für die Münchener war gegen die Ingolstädter. Diese, angeführt von ihrem Center Valentin Gmeiner, standen defensiv äußerst kompakt, was es den Münchenern schwer machte, überhaupt einen Korb zu erzielen. Glücklicherweise für die Münchener fanden auch die Ingolstädter zunächst keinen Weg zum Korberfolg. Florian Mach brachte mit seinem ersten Korb endlich die erlösenden Punkte für die Münchener, woraufhin sie die Führung übernahmen und diese bis zum Spielende nicht mehr abgaben.

Im weiteren Verlauf des Spiels gab es einige spektakuläre Momente. Uli Schmölz, der mit seinen Pirouetten-Pässen und Körben glänzte, sowie Lorenz Hitzlsperger, der seine Gegner mit blitzschnellen Sprints einholte und Korbleger verwandelte, sorgten für Begeisterung. Besonders hervorzuheben ist auch Philippe Parthier, der sich mit seiner Spielübersicht und seinem jugendlichen Elan hervorragend ins Team einfügte. Spielertrainer Peter Kleinhans sorgte für einen humorvollen Moment, als er einen Einwurf direkt in die Arme des riesigen Centers der Ingolstädter passte, der den Ball direkt in den Münchener Korb versenkte.

Am Ende des Spiels gab es einen fairen Handshake, und beide Teams konnten mit einem Lächeln den Court verlassen – so, wie es in der Regionalliga sein sollte.

Aufstellung der Münchener:
Peter Kleinhans, Roland Hassler, Dani Haas, Florian Mach, Philippe Parthier, Lorenz Hitzlsperger, Uli Schmölz, Cory Rudder, Sebastian Magenheim (n.e.)

Nürnberg Falcons – RBB Iguanas München II

Im zweiten Spiel gegen die Nürnberg Falcons gab es ebenfalls einige Lacher – allerdings aus anderen Gründen. Die Münchener trafen auf viele alte Bekannte, mit denen sie einst gemeinsam auf dem Spielfeld standen oder für die sie früher angefeuert hatten. Zu sehen waren unter anderem Gesche Schünemann (ehemalige deutsche Nationalspielerin), Lilly Sellak (aktuelle deutsche Nationalspielerin), Sebastian Sauer (ehemals für den USC München aktiv), Dominik Langer (letzte Saison für die Iguanas I und II auf dem Feld) und Kim Robins (ehemaliger Iguana, der aus privaten Gründen nach Nürnberg zog).

Obwohl die Nürnberger Fans die Ränge füllten, kam keine wirkliche Fanstimmung auf. Für die Münchener war es eher ein freundschaftliches Spiel, was sich in dem humorvollen Trash-Talk und den schönen Spielzügen widerspiegelte. Doch als die Münchener mit fast 10 Punkten führten, wurde das Spiel plötzlich härter. Die Nürnberger griffen mit aller Macht nach der Regionalligameisterschaft, was den Münchenern zunächst nicht bewusst war. Als Zeichen des Ehrgeizes hatten die Nürnberger sogar Meisterschafts-T-Shirts vorbereitet.

In einem Transition-Spiel mit Überzahl nahm der Vorfall zwischen Sebastian Magenheim und Kim Robins seinen Lauf. Magenheim versuchte, den Angriff der Nürnberger zu stoppen, indem er mit seinem Frontbügel in Robins Frontbügel fuhr, unterschätzte jedoch den großen Gewichtsunterschied zwischen den beiden. Um Robins nicht zu verletzen, ließ Magenheim sich zu Boden fallen, was Robins dazu brachte, mit seinem Rollstuhl auf Magenheim zuzufahren. Magenheim griff zum Schutz vor einer Verletzung den Frontbügel von Robins, was zu einem unsportlichen Foul für Magenheim und technischen Fouls auf beiden Seiten führte.

Doch das Spiel war noch lange nicht vorbei. Trotz des Platzverweises von Magenheim in der 13. Spielminute verteidigten die Münchener noch effizienter und konnten am Ende des dritten Viertels sogar die Führung übernehmen. Bei den Nürnbergern lief nicht viel zusammen. Dominik Langer, sonst für seine Kaltschnäuzigkeit bekannt, wirkte ungewöhnlich nervös, und Sebastian Sauer spielte nur 8 Minuten.

In der verbleibenden Zeit erhielten die Münchener auch noch einen Schock, als Florian Mach für ein technisches Foul ebenfalls des Feldes verwiesen wurde. Die Fans rätselten, was Mach eigentlich angestellt hatte, abgesehen davon, dass er nach seinem Mitspieler gerufen hatte.

Trotz allem spielten die Münchener mit Lorenz, Philippe und Dani sehr konzentriert weiter, doch leider mussten sie sich am Ende mit nur vier Punkten Unterschied geschlagen geben.

Mancher Fan scherzte, dass die Schiedsrichter wohl ebenfalls ein Meisterschafts-T-Shirt wollten, da sie die beiden besten Münchener Spieler vom Feld verwiesen und insgesamt wenig Fingerspitzengefühl in der Partie zeigten.

Aufstellung der Münchener:
Peter Kleinhans, Roland Hassler, Dani Haas, Florian Mach, Philippe Parthier, Lorenz Hitzlsperger, Uli Schmölz, Cory Rudder, Sebastian Magenheim

Trotz der Niederlage haben die Münchener an diesem Tag auch etwas zu feiern. Der Nachwuchs in München ist stark und wird immer besser. Ebenso freut man sich, dass Gesche Schünemann einen weiteren Verein im Rollstuhlbasketball in Bayern aufgebaut hat. Herzliche Glückwünsche und viel Erfolg an die Falcons aus Nürnberg für ihre kommende Saison in der zweiten Liga!