Favoritenrolle bei Mach-Show bestätigt

Mit einem deutlichen 91 zu 39 gegen die Rollstuhlbasketballer:innen vom BBU01 aus Ulm festigen die Iguanas die Tabellenführung in der 2. Liga Süd. Bei der starken Teamleistung sticht aber vor allem Florian Mach raus, der 58 der 91 Punkte erzielt.
Flo, mach einfach – Das war vielleicht nicht der ursprüngliche Matchplan von Coach Sebastian Magenheim, aber schon bald wurde deutlich, dass die Nummer 11 der Leguane an diesem Tag viele Freiräume bekommt. Und diese nutzte er.

Tatsächlich sah es über weite Strecken einfach für die Iguanas aus, die selbst richtig „heiß“ in dieses Spiel gegangen sind, wie Matchwinner Flo Mach später erzählt. Nur in den ersten 7 Minuten des Spiels konnte das Team aus Ulm mithalten, auch wenn die Müncher:innen die Führung zu keiner Zeit abgaben. Nachdem Luca Holstein für Ulm zum 11:13 verkürzen konnte, stellte Lukas Gloßner das erste Mal einen 6 Punkte Vorsprung zum 17:11 her. Bis dahin hatte Florian Mach alle Körbe für die Iguanas geworfen. Die letzte Aktion des ersten Viertels allerdings gehörte Salih Sakak der nach einem schnellen Gegenzug von Florian Mach auf 21:14 erhöhte.
Für das zweite Viertel galt es dann offensiv so effizient zu bleiben wie zuvor und defensiv noch weniger zuzulassen. Hier war es wiederum Salih Sakak, der mit zwei schnellen Körben nach der Pause das erste Mal für Klarheit sorgte. In der Folge konnte sich das Team von Sebastian Magenheim richtig freispielen und mit einem 23:5 Lauf bis zur Halbzeit für die Vorentscheidung sorgen.
Der Schlüssel dafür war die außerordentlich konzentrierte und geschlossene Leistung der Mannschaft in der Defense. Spielzug für Spielzug schaffte man es so, die junge Ulmer Mannschaft weit weg vom eigenen Korb zu halten. So resultierte auch Flo Mach: „Wir haben ihnen halt in den meisten Phasen das weggenommen, was sie gut können und waren mit unserer Presse physisch überlegen, so dass Ulm nicht zu leichten Punkten kommen konnte und dann wird es halt schwer.“

2. Halbzeit
Die gesamte zweite Halbzeit stellte dann fast ein Sinnbild des ersten Durchgangs dar, in der die Leguane mit einem 47:20 ihre Halbzeitführung von 44:19 noch einmal verdoppeln konnten. Schlüssel für eine so deutliche zweite Halbzeit war laut Lukas Gloßner die Defense, „die die ganze Zeit an den Stühlen war“. Damit habe man laut Gloßner den Ulmer:innen den Zahn gezogen, weil das einfach demotivierend für jedem Gegner sei. Tatsächlich schienen die jungen Spieler:innen im Laufe von Halbzweit zwei immer frustrierter. Selbst bei Topscorer Luca Holstein war immer wieder ein genervtes Kopfschütteln zu vernehmen, die Bälle wollten einfach nicht in den Korb und die Rebounds wurden konsequent von den Leguanen aus der Luft geschnappt. Aber wenn man kein Glück hat, dann kommt eben meist noch Pech dazu, wie der ehemalige Fußballer Jürgen Wegmann zu sagen pflegte. Um im Phrasenjargon zu bleiben, kann man aber auch den Münchner:innen heute schlicht das Glück der Tüchtigen nachsagen, denn bei ihnen stimmte von Anfang bis Ende das Spiel das Mindset, wie Florian Mach nach Abpfiff sagte.
Mit diesem Sieg gehen die Iguanas nun nach drei deutlichen Siegen in drei Spielen als klarer Tabellenführer in die Winterpause. Weiter geht es dann am Samstag, den 15. Januar um 16:30 mit einem Heimspiel im Iguanadome. Gegner ist dann der RSC Tirol aus Österreich.

Statistiken:

RBB Iguanas:
Florian Mach 58, Bastian Kolb 11, Salih Sakak 10, Gabriel Robl 6, Lukas Gloßner 4, Lukas Haider 2

BBU01:
Luca Holstein 19, Dominik Bloching 15, Andre Penner 2, Joshua Tistler 2, Dagmar Van Hinte 1

Stimmen:

Florian Mach…
… über sein Spiel und die aktuelle Situation: „Ich denke, es kommt auch immer auf das Spiel an. Wenn es ein enges Spiel ist und man gut ist, ist das vielleicht noch mehr wert. Ich glaube aber, ich werde mich daran erinnern. Irgendwie ist es ja auch eine spannende Zeit oder eine komische Zeit gerade. Wir wissen nicht, ob wir jetzt noch Spiele haben in der nächsten Zeit wegen Corona und so weiter. Egal was passiert, ich glaube, ich werde mich auf jeden Fall daran erinnern.“

… über Play-Off Ambitionen: „Mal schauen, was dann passiert nächstes Jahr, aber wir planen von Spiel zu Spiel. Ich glaube, das ist auch wichtig für uns, weil jedes Spiel geht von 0:0 los und wir gehen voll rein und schauen dann am Ende aufs Board. Die Rolle als Favorit zu bestätigen ist manchmal gar nicht immer so einfach, wie man sieht, wenn man die Bayern gestern anschaut (1:2 Niederlage der Fußballer in Augsburg) und sowas wollen wir einfach vermeiden.“

Lukas Gloßner…
… über den Saisonauftakt: „Absolut zufrieden. Wir stehen mit 3:0 da, haben jedes Spiel ohne Probleme dominieren können, hatten ein paar Schwächephasen, die wir aber auch immer wieder in den Griff bekommen haben im Spiel. Absolut zufrieden also und Spaß macht’s auch.“

…über die doch deutlichen Siege bislang: „Wir wussten, dass wir Leistung zeigen müssen, weil wir von den Namen nicht schlecht aufgestellt waren vor der Saison. Aber es ging immer darum in ein Spiel reinzugehen und da die Leistung abzurufen und Intensität zu haben und dann weiterzuschauen. Wir sagen jetzt auch nicht, wir sind eh schon durch, wir gewinnen jetzt alles, ohne uns anzustrengen, sondern es geht Spiel für Spiel und Sieg für Sieg.“

Text: Mads Poschardt