Die Münchner halten gegen die Dolphins eine Halbzeit lang gut mit. Zu Beginn des dritten Viertels dreht dann jedoch ein Trierer richtig auf – und zwar ausnahmsweise nicht Dirk Paßiwan.
49 Jahre ist Dirk Paßiwan inzwischen alt. Doch während sich andere dieser Generation längst in die Basketball-Rente verabschiedet haben, zählt Triers Kapitän noch immer zu den besten Spielern der Bundesliga. Jüngster Beleg: 41 Punkte beim Auswärtssieg der Dolphins in Bayreuth vor zwei Wochen.
Und so lautete die primäre Aufgabe der Iguanas vor dem ersten Heimspiel dieser Saison: Paßiwan stoppen! Und zwar ohne dabei völlig die Balance zu verlieren – schließlich verfügt Trier in Walter Vlaanderen noch über einen weiteren gefährlichen Center.
Iguanas kämpfen sich nach Fehlstart zurück
Aller guten Vorsätze zum Trotz: Der Münchner Start in die Partie misslang. Schnell führten die Dolphins mit 6:0, vier Punkte davon gingen auf das Konto von Dirk Paßiwan. Bahnte sich da nach den Niederlagen gegen Wiesbaden und Hannover die nächste Watschn an? Basti Kolb hatte was dagegen und hauchte den Iguanas mit zwei erfolgreichen Dreiern neuen Mut ein. Auch dank acht Punkten von Sepp Wernberger kämpften sich die Gastgeber bis zum Viertelende auf 18:20 ran.
Dirk Paßiwan hatte bis dato zehn Zähler gesammelt – und legte genauso viele im zweiten Viertel nach. Seine eingewechselte Mitspielerin und Ehefrau Nathalie Paßiwan steuerte treffsicher aus der zentralen Mitteldistanz sechs Punkte bei. Bei 26:36 drohten die Iguanas den Anschluss zu verlieren. Nach zwei schnellen Korberfolgen von Basti Kolb griff dann aber doch Triers Spielertrainer Paßiwan einigermaßen zornig zur Auszeit. Zur Halbzeit lagen die Münchner nur sechs Punkte zurück (34:40). Noch ein bisschen drauflegen im zweiten Abschnitt, dann war der so stark ersehnte erste Saisonsieg absolut drin. Entsprechend feuerten sich die Gastgeber in der Pause gegenseitig an.
Triers Patrick Dorner schüttelt Iguanas im Alleingang ab
Aber auch die Dolphins hatten sich was vorgenommen. Vor allem einer wollte den Underdog keinesfalls mehr näher rankommen lassen: Patrick Dorner schweißte gleich mit der ersten Aktion einen Dreier ins Netz. Was danach folgte: Fehlwurf Iguanas, Dreier Dorner, Fehlwurf Iguanas, Korb Dorner, Ballverlust Iguanas, Korb Dorner. Der 27-Jährige legte im Alleingang einen 10:0-Lauf hin – die vielversprechende Ausgangslage der Iguanas war binnen zwei fataler Minuten zunichte.
Zwar kamen die Münchner nach einer Auszeit immerhin zu ein paar eigenen Treffern. Insgesamt fehlte jedoch gerade defensiv der Zugriff auf nun sehr abgezockt spielende Trierer. Die Dolphins drückten weiter aufs Gas und bauten ihren Vorsprung weiter und weiter aus (+17 Punkte allein im dritten Viertel). Für die Iguanas bedeuteten die 23 Punkte Rückstand vor dem Schlussabschnitt schon sowas wie eine Vorentscheidung.
Immerhin ließen sich die Leguane nicht hängen. Insbesondere Basti Kolb sorgte mit zwei weiteren Dreiern und sicheren Lay-Ups dafür, dass die Niederlage glimpflicher ausfiel als zwischenzeitlich befürchtet. 27 Punkten sammelte er bis zur Schlusssirene, genauso viele wie Dirk Paßiwan. Patrick Dorner kam auf 22 Zähler, Münchners Spielertrainer Gabriel Robl auf 19.
Der Endstand von 67:78 liest sich auf dem Papier zwar einigermaßen achtbar und versöhnlich. Viel dominanter war aus Iguana-Sicht allerdings das Gefühl: Hier war mehr drin.
