Upcoming MatchHannover United vs. RBB München Iguanas/29. November 2025

Herber Dämpfer für die Iguanas

Statt auf dem vielversprechenden Saisonstart aufzubauen, kassieren die Münchner in Wiesbaden eine Klatsche und erzielen so wenige Punkte, wie lange nicht mehr. Dominante Rhine River Rhinos treffen gerade von der Dreierlinie herausragend.

Der erste Iguana-Angriff endete in einem Ballverlust. Es war wie ein sehr frühes, sehr schlechtes Omen für das, was die Münchner in den darauffolgenden knapp 40 Minuten erleben sollten: eine saubere Watschn. Die Rhine River Rhinos wirkten von Beginn an entschlossener und führten nach fünf Minuten bereits 12:2. Auch eine Iguanas-Auszeit samt Spielerwechsel konnte den Lauf nicht stoppen. Mit uhrwerkartiger Effektivität zogen die Wiesbadener weiter und weiter davon – deren Topscorer Nico Dreimüller, Tim Diedrich und Mojtaba Kamali punkteten beinahe nach Belieben. Auf Seiten der Münchner fanden hingegen im ganzen ersten Viertel nur mickrige zwei Würfe den Weg durch den Korb. Entsprechend deutlich das Ergebnis: 25:5.

Für die Iguanas war es ein Spiel im Schleudergang – gerade nach dem vielsprechenden Saisonauftakt vom vergangenen Wochenende, als man dem BBC Münsterland nach einer äußerst couragierten Leistung nur knapp unterlegen war.

Iguanas kommen etwas besser ins Spiel

Immerhin: Die Münchner gaben sich nicht auf und gestalteten das zweite Viertel deutlich ausgeglichener. Defensiv wirkten die Formation aggressiver und provozierte nun auch den ein oder anderen Wiesbadener Fehlwurf. Auch im Angriff lief es etwas flüssiger: Sepp Wernberger gelangen sechs Punkte, Spielertrainer Gabriel Robl versenkte wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene einen wichtigen Dreier zum 20:42 aus Iguana-Sicht. Der zweite Spielabschnitt ging also nur mit zwei Punkten Differenz an die Rhinos.

War der Schlüssel gegen dieser Wiesbadener nun gefunden? Konnten die Iguanas nach der Pause vielleicht sogar noch einmal auf ein Comeback hoffen? Die klare Antwort: nein. Gerade einmal zehn Punkte erzielten die Münchner in der gesamten zweiten Halbzeit – die Rhinos 40.

Alle Statistiken zugunsten der Rhinos

Wiesbaden spielte seine Überlegenheit gnadenlos aus. Die Iguanas hatten Probleme mit dem aggressiven Ganzfeld-Pressing und schenkten immer wieder Bälle her. Besonders beeindrucken war die Dreierquote der Rhinos: Zehn von zwölf Distanzwürfen segelten durchs Netz, allein Topscorer Nico Dreimüller (insgesamt 23 Punkte) traf alle seine fünf Versuche. Am Ende stand eine fast absurde Quote von 83 Prozent von draußen. Allerdings vermochten es die Iguanas eben auch zu keinem Zeitpunkt, die freien Dreierversuche zu unterbinden. Die Gäste wirkten mental unkonzentriert und hatten auch körperlich an diesem Tag das Nachsehen. Ein Paket, das in 20 Ballverlusten mündete, und sich beispielsweise auch darin niederschlug, dass sich kein einziger Leguan einen Freiwurf erkämpfen konnte.

Selbst als das Spiel längst entschieden war, dachten die Rhinos nicht daran, auch nur einen Gang zurückzuschalten. Im Gegenteil: Sie bauten ihren Vorsprung kontinuierlich weiter aus, gewannen 82:30 und setzten sich damit an die Spitze der Bundesligatabelle. Die Münchner mussten vor allem von ihrem mangelhaften Offensivspiel mit einer Trefferquote von nur 29 Prozent überrascht gewesen sein. Nach dem Feuerwerk zum Auftakt in Münsterland war mit einem solchen Einbruch kaum zu rechnen. 30 Punkte – so wenige erzielten die Iguanas in der Vorsaison kein einziges Mal. Immerhin gibt es zügig Gelegenheit, den Ausrutscher in Wiesbaden vergessen zu machen: Schon am kommenden Samstag (29. November, 18 Uhr) treten die Leguane zum nächsten Auswärtsspiel in Hannover an.