Das Team Germany hat bei der EM in Rotterdam ihre Minimalziele erfüllt und sich für die Qualifikationsturniere in Japan (Damen) und Frankreich (Herren) qualifiziert. Während die Herren sich nach durchwachsenem Start in der Gruppenphase steigern konnten, war bei den Damen nach einer starken Vorrunde die Luft raus.
Für Lukas Glossner begann die EM mit zwei dankbaren Gegnern. Gegen die Schweiz und Lettland durfte der Münchner Rückkehrer jeweils 10 Minuten Spielpraxis und zwei Siege sammeln, ehe gegen Polen, Niederlande und Spanien keine Zeiten mehr für den Jungnationalspieler übrig waren, obwohl die Herren zwei der drei Spiele gegen Polen und Niederlande verloren. Gegen Spanien wurde schließlich ein deutlicher Sieg eingefahren, welcher die Mannschaft zwar auf den zweiten Gruppenplatz beförderte, jedoch auch Team Großbritannien aus der anderen Gruppe im Halbfinale erwarten ließ.
So kam es auch auf der weiteren Reise der KO-Phase, welche Deutschland mit einer starken zweiten Halbzeit gegen Italien in die Medaillen-Spiele und damit auch mindestens in das Qualifikationsturnier für die Paralympics in Paris brachte. Während Spanien ihr Spiel gegen die Türkei knapp gewann und anschließend gegen die Niederlande ins Finale einzog, warteten im Halbfinale die Briten auf Deutschland. Hier hatten die ambitionierten Spieler von Nicolai Zeltinger eine Halbzeit lang ihre Chancen auf den großen Goldtraum – mehr jedoch nicht. Positiv für München war, dass Lukas Glossner am Ende noch Spielzeit sammeln durfte und dabei in einer Minute immerhin zwei Rebounds einsammelte. Im Spiel um Platz drei wartete dann erneut die Niederlande. Hier wiederholte sich das Ergebnis des Gruppenspiels, in dem man stark mithielt, zum Ende jedoch weniger Nervenstärke bewies. So mussten sich die deutschen Herren zwar mit der Holzmedaille zufrieden geben, konnten jedoch das Minimalziel Paralympics am Leben halten.
Zitat Lukas Glossner: „Leider haben wir knapp die Medaillenränge verpasst. Das Minimalziel – Die Chance auf Paris zu wahren – haben wir aber erreichen können.
In den wichtigen Spielen, bereits in der Gruppenphase, aber auch am Ende raus, konnten wir einfach nicht unsere Möglichkeiten voll abrufen.
Das Halbfinale gegen GB ist natürlich ein schwerer Brocken. Trotz zwei Siegen in der Vorbereitungszeit dieses Jahr, wurde uns in diesem Spiel klar gezeigt, warum GB das aktuell beste Team der Welt ist. Dass wir dann im letzten Spiel um Bronze 3 Viertel brauchen bis wir einigermaßen ins Spiel kommen, ist natürlich auf diesem Niveau nicht mehr aufzufangen. Trotzdem haben wir in diesem, wie in allen anderen Spielen, Willen gezeigt und bewiesen, dass wir uns immer wieder rankämpfen können. Ich hoffe hierbei konnte ich von der Bank die nötige Unterstützung bringen.
Für mich persönlich war es natürlich auch cool vor so einer Kulisse, die ersten Einsatzzeiten bei einer EM zu sammeln! Danke nochmal an alle Fans, die uns unterstützt haben – Ihr wart super!
Damit ist der erste Natio-Sommer für mich beendet und ich genieße erstmal die freie Zeit bevor es dann bald mit den Iguanas losgeht.“
Im ersten Turnier ohne Katharina Lang hatten die Damen nach einer starken Gruppenphase in den Medaillenspielen gegen schlagbare Gegnerinnen das Nachsehen. Nach einer deutlichen Niederlage gegen das Team aus Großbritannien im Halbfinale verlor die Mannschaft auch das Spiel um Platz 3 gegen Spanien äußerst knapp nach Verlängerung. Damit kommen auch die deutschen Damen erneut mit der Holzmedaille nach Hause; immerhin konnte sich auch hier eine Teilnahme am Qualifikationsturnier für die Paralympics erspielt werden.
Den EM-Sieg holten sich wie erwartet die großen Favoriten aus den Niederlanden (Damen) und Großbritannien (Herren). Zusammen mit den beiden anderen Finalisten (Spanien/Herren & GB/Damen) dürfen sich diese Teams auch schon über die gesicherte Teilnahme an Paris 2024 freuen.